Ihre Gratisbilder

BERUFSFOTOGRAFIE, REDAKTIONSARBEIT UND KOSTEN

Ich bitte Sie inständig, dass Sie ihr Gehalt oder ihren Lohn ihren Chef schenken.
Hören Sie damit auf ihre Rechnungen zu bezahlen und verschenken Sie bitte alles was sie haben.
Es kostet doch alles nichts!“

Keine Sorge, damit möchte ich Sie höflich bitten einmal darüber nachzudenken wenn Sie mir die Frage stellen,

Wie komme ich denn an billige Bilder“.

Auch wenn ich diese Frage nicht weiter kommentieren möchte, so sind Fotografen keine Bettler oder Bittsteller. Dies trifft ebenso für Redakteure oder Journalisten zu, auch wenn diese freiberuflich tätig sind. So gibt es auch keine „großen oder kleinen „ Fotografen.



Zitat
Breits John Ruskin (1819-1900) zitierte, ….einen angemessenen Preis zu zahlen, ist selten ein Schnäppchen – aber es ist fast sicher eine Schlappe, einen billigen Preis zu bezahlen. Wenn Sie viel zahlen, besitzen Sie ein bisschen Geld weniger – das war’s. Wenn Sie zu wenig zahlen, raubt es Ihnen manchmal alles. Denn das, was Sie erstanden haben, leistet unter Umständen nicht das, was Sie sich davon versprochen haben. Nach ökonomischen Gesetzen funktioniert nicht, für wenig Geld viel zu bekommen. Bei einem Anbieter mit dem niedrigsten Preis, sollten Sie deshalb immer eine Summe hinzurechnen, um das Risiko auszugleichen, das Sie damit einhergehen. Wenn Sie das aber tun, haben Sie eigentlich genug Geld, um gleich mehr für eine bessere Qualität und weniger Ärger zu zahlen. (Dieses weise und wahre Statement wird John Ruskin (1819-1900) zugeschrieben)




Warum Fotografen nicht kostenlos arbeiten können

Quelle: (english version scroll down) Text by Tony Wu. Translation by Lutz Fischmann via FREELENS. http://photoprofessionals.wordpress.com/german/

Lieber potentieller Fotokäufer.
Wir Berufsfotografen, Journalisten, Redakteure und freie Mitarbeiter erhalten regelmäßig Anfragen nach kostenlosen Bildern oder der Erlaubnis zu umfangreicher Nutzung.
( Text ergänzt … )

Im Idealfall wäre jeder von uns gern in der Lage, positiv auf solche Anfragen zu reagieren und zu helfen. Ganz besonders, wenn es um Projekte oder Bemühungen für die Bildung, soziale Themen und den Umweltschutz geht. In vielen Fällen wären wir froh, wenn wir die Zeit und die Ressourcen hätten, um mit mehr als nur dem Bereitstellen von Fotos zu helfen. Leider ist es im praktischen Leben so, dass wir häufig nicht in der Lage sind zu reagieren, oder wenn wir es tun, dann sind unsere Antworten kurz und legen unsere Gründe für eine ablehnende Antwort nicht verständlich genug dar. Die Umstände sind jedes Mal anders, doch wir haben festgestellt, dass es eine Reihe von Themen gibt, die immer wieder auftauchen. Auf diese gehen wir im Folgenden näher ein, damit Sie unsere Gründe besser nachvollziehen können, Missverständnisse möglichst vermieden werden und kein Groll entsteht. Wir bitten Sie, die folgenden Ausführungen so positiv aufzufassen, wie sie gemeint sind. Wir hoffen sehr, dass wir noch einmal ins Gespräch kommen und eine für beide Seiten nutzbringende Geschäftsbeziehung aufbauen können, wenn Sie die Ausführungen erst einmal gelesen haben.





Wir leben von unseren Fotos

Wir leben davon, dass wir eindrucksvolle Bilder machen. Wenn wir unsere Bilder nun kostenlos abgeben oder zu viel Zeit für die Beantwortung von Anfragen nach kostenlosen Bildern aufwenden, können wir unseren Lebensunterhalt nicht bestreiten.



Wir unterstützen die gute Sache durchaus...

Die meisten von uns leisten mit Fotos, mal mehr und mal weniger, einen Beitrag, um bestimmte Projekte zu unterstützen. Oftmals beteiligen wir uns direkt an den Projekten, die wir mit unseren Bildern unterstützen, oder es besteht bereits eine persönliche Verbindung zu Menschen, die bei den betreffenden Projekten eine wichtige Rolle spielen. Das heißt, jede/r von uns kann sich gelegentlich bei einer Auswahl von Projekten mit der Bereitstellung von kostenlosen Bildern beteiligen und tut das auch.



Unsere Zeit ist knapp

Der Schritt von der selektiven Unterstützung hin zur Zusage bei jeder Anfrage nach kostenlosen Fotos ist jedoch nicht praktizierbar, nicht zuletzt wegen des Zeitaufwandes, der mit der Beantwortung von Anfragen, der wechselseitigen Korrespondenz, dem Erstellen und Versenden von Dateien verbunden ist, und damit, herauszufinden, wie unsere Fotos eingesetzt und welche Ziele damit gegebenenfalls erreicht wurden. Die Beantwortung von Anfragen nimmt viel Zeit in Anspruch, und unser aller Zeit ist knapp.




Begründungen wie ..

Begründungen wie „Wir haben kein Geld“ sind oftmals schwer nachzuvollziehen

Der Hauptgrund, der bei fast allen Anfragen nach kostenlosen Fotos angegeben wird, ist ein knappes Budget, d.h. der Bittsteller beruft sich darauf, es sei kein Geld vorhanden. Solche Anfragen kommen häufig von Organisationen, die über beträchtliche liquide Mittel verfügen, seien es börsennotierte Unternehmen, staatliche oder halbstaatliche Stellen oder gar Nichtregierungsorganisationen. Schaut man sich den Jahresabschluss oder ähnliche Dokumente zur Offenlegung der Finanzen an, stellt sich oftmals heraus, dass die betreffende Organisation oder das Unternehmen Zugang zu beträchtlichen Finanzmitteln hat, die durchaus ausreichen würden, um Fotografen ein angemessenes Honorar zu zahlen, wenn man nur wollte. Zu allem Übel sind es offenbar häufig nur die Fotografen, die von allen an einem Projekt oder einer bestimmten Aktion Beteiligten gebeten werden, ihre Arbeit kostenlos zur Verfügung zu stellen. Alle anderen werden bezahlt. Nach Erwägung derartiger Dinge können Sie vielleicht verstehen, dass wir uns häufig zurückgesetzt fühlen, wenn man uns sagt: „Wir haben kein Geld.“ Solche Behauptungen wirken schnell wie eine fiese Masche, mit der leichtgläubige Menschen ausgenutzt werden sollen.



Wir unterliegen echten finanziellen Zwängen

Der Beruf des Fotografen ist mit einigen Ausnahmen nicht besonders einträglich. Meist haben wir diesen Weg wegen unserer Leidenschaft für die visuelle Kommunikation, die bildenden Künste und die Themen auf die wir uns spezialisieren, gewählt. Der beträchtliche Anstieg an über das Internet verfügbaren Fotos in den letzten Jahren, gekoppelt mit den kleineren Budgets vieler Fotokäufer, bedeutet für unser ohnehin schon dürftiges Einkommen eine zusätzliche Belastung. Darüber hinaus erfordert der Beruf des Fotografen eine erhebliche finanzielle Investition. Unser Beruf ist von Natur aus ausstattungsintensiv. Wir müssen regelmäßig Kameras, Objektive, Computer, Software, Speichermedien usw. kaufen. Es gehen Teile kaputt und müssen repariert werden. Wir benötigen ein Back-up all unserer Daten, da eine falsch abgestellte Kaffeetasse buchstäblich die Arbeit von Jahren zunichtemachen kann. Wir alle geben im Jahr Tausende von Euros für essentielle Hardware und Software aus, da wir auf dem neuesten Stand der Technik bleiben müssen. Darüber hinaus verbringen viele von uns einen Großteil ihrer Arbeitszeit für Fotoprojekte auf Reisen und haben hohe Reisekosten. Und dann, und das ist vielleicht am Wichtigsten, sind da natürlich die nicht unerheblichen Kosten, die wir für die Zeit unserer Ausbildung aufbringen mussten, sowie die persönlichen Risiken, die wir oftmals eingehen müssen. Für einen Schnappschuss muss nur auf den Auslöser gedrückt werden, doch die Herstellung von künstlerischen Bildern erfordert Begabung, Erfahrung und Fachwissen. Unter dem Strich ist es also so, dass wir durchaus Verständnis für schmale Budgets haben, wir es uns aber aus praktischer Sicht nicht leisten können, jeden, der uns fragt, zu unterstützen.




Eine namentliche Nennung bringt nicht viel

Häufig bietet man uns bei Anfragen nach kostenlosen Fotos aufgrund knapper Mittel als Gegenleistung anstelle einer wirtschaftlichen Bezahlung an, unser Ansehen zu erhöhen oder Werbung für uns zu machen, sei es mittels eines Wasserzeichens auf den Bildern, eines Links oder sogar durch eine besondere Erwähnung des jeweiligen Fotografen oder der Fotografin. Da gibt es zwei Knackpunkte. Erstens ist eine namentliche Nennung keine Gegenleistung. Schließlich haben wir die Bilder erstellt. Wenn sie also mit unserem Namen verbunden werden, so ist das eine Selbstverständlichkeit und nichts, von dem wir uns erhoffen, dass es uns freundlicherweise gewährt wird. Zweitens können wir mit einer namentlichen Nennung keine Rechnungen bezahlen. Wir haben ja bereits darauf hingewiesen, dass wir hart arbeiten müssen, um das Geld zu verdienen, das wir benötigen, um wieder in unsere Fotoausrüstung zu investieren und die mit unserer Arbeit verbundenen Geschäftskosten abzudecken. Darüber hinaus benötigen wir genügend Einnahmen, um für unsere Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wohnen, Beförderungsmittel usw. aufkommen zu können. Kurz gesagt, eine namentliche Nennung für ein Bild, das wir geschaffen haben, ist keine Gegenleistung und kann die Bezahlung dafür nicht ersetzen.



Sie sind der einzige Fotograf

„Sie sind der einzige Fotograf, der kein Verständnis hat“
Wenn wir dann doch einmal Zeit haben, mit den Leuten und Organisationen zu korrespondieren, die kostenlos Fotos von uns haben wollen, bringt man uns manchmal aufgebrachte Vorwürfe entgegen. Es wird uns dann versichert, dass alle anderen Fotografen, die die Person oder das Unternehmen kontaktiert habe, mehr als erfreut gewesen seien, umsonst Fotos zur Verfügung zu stellen, und dass wir der einzige Fotograf seien, der kein Verständnis zeigt. Wir wissen, dass das nicht stimmt. Wir wissen auch, dass sich kein vernünftiger und kompetenter Fotograf auf unzumutbare Bedingungen einlassen würde. Wir gestehen ein, dass möglicherweise einige unerfahrene Fotografen oder einfach nur Menschen, die eine Kamera haben, tatsächlich umsonst arbeiten, doch auch hier gilt der Spruch „Qualität hat ihren Preis“.




Geben Sie bitte eine Rückmeldung

Eine andere Erfahrung, die wir alle schon gemacht haben, wenn wir Fotos kostenlos zur Verfügung gestellt haben, ist, dass wir keine Rückmeldung oder weiteren Informationen dazu erhalten, wie sich die Aktion oder das Projekt entwickelt haben, welche Ziele gegebenenfalls erreicht wurden und wofür unsere Fotos überhaupt gut waren. Allzu häufig bekommen wir überhaupt keine Antwort auf E-Mails, die wir versenden, um etwas über den Verlauf von Aktionen oder Projekten zu erfahren, bis sich dann wieder jemand meldet, weil er kostenlos Fotos haben will. Seien Sie also bitte so freundlich, uns zu informieren, wie die Sache gelaufen ist, wenn wir uns schon einmal bereit erklären, umsonst zu arbeiten. Ein bisschen mehr Wertschätzung trägt wesentlich dazu bei, dass wir in Zukunft weitere Bilder zur Verfügung stellen.





Zu guter Letzt


Ich hoffe sehr, dass sie nach diesen Ausführungen mein Anliegen und meine Argumente verstehen. Wer ist schon perfekt oder behauptet ein Vollprofi zu sein, dies zu klären ist nicht mein Anliegen. Ich wünsche mir sehr, dass sie meine Ausführungen oder dieser meiner Kollegen nun besser verstehen weshalb ich ihnen diesen Link gesendet habe.
Wir alle sollten uns mit Achtung und gegenseitiger Wertschätzung begegnen.
So haben wir alle einen Anspruch an uns selbst. So sprechen wir zuerst darüber wie weit dieser geht und nicht über den Preis. Jedes Anliegen ist ein anders. So sind es auch die Kosten und die Auslagen des jeweiligen Themas.

Die Verwendung der Quellen oder deren Auszüge erfolgte mit freundlicher Genehmigung durch / am per Mail:
tony@tony-wu.com, Zitat: auf unsere Anfrage zur Veröffentlichung:
Hi Silvio, Yes, no problem! Cheers, Tony On Nov 9, 2013, at 9:28 PM, Silvio Liebe wrote:



(C) 2011 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken